Nase voll? – Homöopathische Behandlung von Heuschnupfen

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Die schulmedizinische Behandlung aller Allergien – zu denen
auch der Heuschnupfen, die Pollenallergie oder allergische Rhinitis, aber auch die Allergie auf Tierhaare oder Hausstaubmilben (und im weiteren Sinne auch die verschiedenen Nahrungsmittel-Allergien bzw. Unverträglichkeiten bis hin zum Asthma) gehören – ist grundsätzlich immer dieselbe: Glukokortikoide (Cortison) und Antihistamine, also unterdrückende Medikamente mit vielen Nebenwirkungen.

Nicht verwunderlich, dass PatientInnen, aber auch ÄrztInnen bei solchen Beschwerden gerne auf die sanfte Medizin, auf Homöopathie und Akkupunktur zurückgreifen. Bedarf gibt es genug: Unsere Lebensweise scheint den Heuschnupfen zu begünstigen (während es in 3. Welt – Ländern kaum Heuschnupfen gibt, leidet in Japan mehr als ein Drittel der Bevölkerung darunter (in der Schweiz etwa ein Fünftel).

Spricht man über Reduktion von Allergien durch sanfte Medizin fällt oft der Begriff Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung. Damit ist gemeint, dass die Überreaktion des Immunsystems auf das Allergen reduziert werden soll.

Homöopathisch kann man Allergien auf zwei Arten behandeln:
Akutbehandlung: Es werden die Symptome behandelt.
Konstitutionsbehandlung: Es wird der Mensch behandelt.

In der Akutbehandlung stellt sich dem Homöopathen die Frage, welcher Art genau die Symptome sind: Sind eher die Augen betroffen oder die Nase? Welche Qualität hat der Ausfluss? Wann treten die Symptome auf? Wie genau werden diese wahrgenommen? Begleitumstände? Modalitäten – was verbessert – was verschlechtert? Ungewöhnliches?

In der Konstitutionsbehandlung werden die Symptome ebenfalls berücksichtigt, aber nur als Teil der ganzen Anamnese. Es wird nach den Umständen gesucht, die zur Über-Reaktion, zur Allergie geführt haben. Je genauer man hinschaut, desto klarer wird, dass der Heuschnupfen nur eines der zu behandelnden Symptome und meist ein Zeichen einer tieferliegenden Störung ist. Findet man das Konstitutionsmittel (dieser Prozess bedarf der Zeit und eventuell mehrerer Anläufe) wird auch der Heuschnupfen rückläufig sein. Spontanheilungen sind auch beim Heuschnupfen nicht zu erwarten. Als grobe Faustregel gilt: Was in X Jahren entstanden ist braucht X Monate um auszuheilen. Dafür wird aber ursächlich behandelt und nicht nur unterdrückt, es ist also zu Ihrem Wohl und nicht zu Ihrem Schaden.

Deshalb ist es wichtig, mit der Behandlung nicht erst im Frühjahr zu beginnen!

In der „Vollblüte“ der Symptome bleibt dem Homöopathen oft nichts anderes übrig, als akut zu behandeln und die eigentliche Desensibilisierung bis zum Abklingen der Akutsymptome zu verschieben. Eine Akutbehandlung des Heuschnupfens stellt allerdings auch eine Art Unterdrückung dar. Immerhin ist eine wirklich den Symptomen angepasste Akutbehandlung um einiges effektiver, als sich in der Apotheke Breitband-Pollen-Globuli zu besorgen, die meist auf die ungefähren Blütezeiten des vermuteten Allergens ausgerichtet sind und nicht auf die entstandenen Symptome an sich. Man muss diese Globuli meist unverhältnismässig oft wiederholen und braucht dabei immer nur einen Inhaltsstoff des Komplexmittels, während die anderen darin vorhandenen zwar den Heuschnupfen nicht reduzieren, aber eventuell auch Auswirkungen haben. Ein Besuch beim Homöopathen lohnt sich, denn er wird Ihnen ein gutes, symptomangepasstes Akutmittel suchen, das sie nicht ständig wiederholen müssen.

Eine homöopathische Behandlung entspricht nicht einer Behandlung mit homöopathischen Globuli!

Wenn Sie selbst akut behandeln möchten, achten Sie darauf, dass Sie keine Komplexmittel benutzen und wirklich anhand Ihrer spezifischen Symptome wählen. Hier ein paar Beispiele:

Allium cepa: Die Augen sind rot, die Tränen aber mild (nicht wundmachend). Das Nasensekret ist wundmachend, die Nasenlöcher rot. Begleitend kann Heiserkeit und Reizhusten auftreten. Abends besser. Kälte bessert. Draussen bessert. Warmes Zimmer verschlechtert.

Euphrasia officinalis: Sandkorngefühl in den Augen, häufiges Blinzeln, Jucken, Brennen, Schwellung. Die Tränen sind wundmachend, die Augenwinkel gerötet. Das Nasensekret ist reichlich, aber mild. Sonne verschlechtert. Drinnen schlechter. Wärme schlechter. Bewegung bessert. Essen bessert.

Sabadilla: Heftige Niesanfälle. Tränende rote Augen. Wundmachendes Augensekret. Wundmachendes Nasensekret. Rote Nasenlöcher. Jucken in der Nase, im Hals oder im Gaumen (DD Arundo u.a.). Wärme bessert. Essen verschlechtert. Draussen verschlechtert. Kälte verschlechtert.

Luffa: Heftige Niesanfälle. Stirnkopfschmerzen. Brennen im Rachen. Mundtrockenheit. Draussen bessert. Warme Luft verschlechtert.

Arum triphyllum: Heftige Niesanfälle, wunde Nasenlöcher, wässriges Nasensekret mit verstopfter Nase. Nasenbohren. Brennende Empfindung Zahnfleisch oder Zunge. Bauchlage bessert. Morgens schlechter. Eventuell Stimmbeteiligung: Kalter Wind verschlechtert.

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