Ritalin oder Globuli

Zur homöopathischen Behandlung von „ADS/ADHS“

Die Uno rügt die Schweiz wegen der hohen Anzahl von Behandlungen von Kindern, die an dem sogenannten Aufmerksamkeitsdefizits/Hyperaktivitätssyndroms leiden, mit Ritalin, einem Derivat von Amphetamin bzw. Speed. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Anzahl der Verschreibungen um fast 40 Prozent erhöht, erst im letzten Jahr zeichnet sich wieder ein leichter Rückgang ab.

Ritalin steht immer mehr in der Kritik – zu Recht.

Nicht, weil es in Härtefällen auch schon viel Leid gelindert hat, sondern weil es zu oft, zu schnell, zu unüberlegt und oftmals unnötig verschrieben wird. Dahinter steckt eine wirtschaftliche Überlegung: Drogen verkaufen sich gut. Novartis setzte schon im Jahre 2009 „Speed“ im Wert von fast einer halben Milliarde Franken um. Das Medikament wurde früher ehrlicher als heute beworben: Als leistungssteigerndes „Medikament“ für gestresste Manager und, um unausgefüllten Hausfrauen der Alltag zu versüssen, als Antidepressivum.

Eine neuere Studie der Universität Bern zeigt: Homöopathische Behandlungen sind gleich effektiv wie Ritalin, haben aber weniger Nebenwirkungen. Ist es ethisch vertretbar, Kinder, die nicht einmal selbst darüber bestimmen können, mit Drogen zu behandeln? „ADHS“ ist eine Kunstkrankheit, eine vom US-Kinderpsychiater Eisenberg geprägte „Diagnose“, die er selbst später als „typisches Beispiel für eine fabrizierte Krankheit“ beschrieb. Dabei geht es um viel Geld, denn wer ADS/ADHS hat, braucht auch ein Medikament dagegen. Man formulierte also die Diagnosekriterien bewusst so schwammig, dass sie sehr schnell auf eine grosse Anzahl von Kindern passt.

Aber es gibt grosse Unterschiede: Wie ausgeprägt ist die Konzentrationsunfähigkeit, die Zappligkeit, der Mangel an Selbstkontrolle, die bei Kindern bis zu einem gewissen Grad auch als normal angesehen werden kann? Wann muss man ruhelose Kinder therapieren? Stecken nicht auch überforderte Eltern mit zu wenig Zeit oder Schulen mit zu wenigen Ressourcen dahinter?

Oftmals braucht ein psychisch auffälliges Kind keine Drogen, sondern Zuwendung, Beschäftigung und Bewegung. Manchmal eine homöopathische Behandlung. Manchmal auch eine Verhaltenstherapie. Selten aber Ritalin.
ADHS oder Ritalin nehmen?

Sollten Sie ein Kind haben, das an einer Form von Unruhe (und damit oft verbunden: Lernschwierigkeiten) leidet, überlegen Sie sich doch, ob sie einer Verhaltenstherapie oder eine Behandlung mit einem homöopathischen Arzneimittel nicht den Vorrang vor einer Behandlung mit einer Droge geben möchten. Zumindest sollten Sie es ausprobieren, bevor Sie Ihr Kind chemisch ruhigstellen lassen. Natürlich bedarf es der Ruhe, aber diese sollte von Innen und nicht von Aussen kommen. Wenn Sie Bedenken haben, weil Ihnen niemand befriedigend die Wirkungsweise der Homöopathie erklären kann, tröstet es Sie vielleicht, dass Ihnen auch niemand befriedigend erklären kann, wie Ritalin wirkt, warum ein Aufputschmittel Kinder ruhigstellen kann.

Ich empfehle Ihnen die Lektüre der Doppelblindstudie der Universität Bern, Dr. Klaus von Ammon, der die Behandlung von ADS/ADHS mit Ritalin, Homöopathie und Placebo untersucht hat. Fazit: Wenn man nicht vom Homöopathen verlangt, dass er alle Studienteilnehmer mit demselben homöopathischen Arzneimittel behandelt, sondern ihn ein für den jeweiligen Patienten individuell gewähltes Arzneimittel benutzen lässt ist das Outcome bei homöopathischer Behandlung gleich gut wie bei Ritalin (und signifikant effektiver als das Placebo).

https://www.erziehungskunst.de/fileadmin/archiv_alt/2006/0206p003Frei.pdf

Die homöopathische Behandlung bei ADS/ADHS unterscheidet sich nicht von einer Konstitutionstherapie. Der Homöopath versucht die Gesamtheit der Symptome und Eigenarten des Patienten zu erfassen und die dahinterstehenden Gefühle und Mechanismen zu erkennen. Er behandelt dann mit jenem homöopathischen Arzneimittel, das bei einer Arzneimittelprüfung an gesunden Menschen ebendiese Symptome hervorrufen würde. Der Verlauf wird eng begleitet, es finden immer wieder Nachfolgesitzungen statt um sicher sein zu können, dass das Arzneimittel anschlägt und um eventuell die Medikation anzupassen, falls keine oder zu wenig Besserung eintritt. Die Heilung wird dabei nicht vom Arzneimittel aufgezwängt, sondern nur angeregt, sie kommt also von Innen.

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