Nacht voller Angst – Homöopathische Behandlung von Kindern mit Schlafstörungen
Es gibt viele Formen von nächtlicher Angst und Unruhe. Manche Kinder haben schon Angst vor dem Bett (z.B. Aconit, Arsen, Mercurius), andere haben Angst vor der Dunkelheit (z.B. Argentum-n., Medorrhinum, Stramonium), manche vor dem Alleinesein (Barium-c., Hyosciamus, Syphillitum). Manche ertragen einfach die Abwärtsbewegung beim ablegen nicht (z.B. Chamomilla, Gelsenium, Lac caninum).
Manchmal ist das Einschlafen schwierig (z.B. Bryonia, Natrium-m., Pulsatilla), manchmal verläuft der erste Teil der Nacht ruhig, aber mitten in der Nacht wacht das Kind voller Angst auf (z.B. Nux-v., Rhus-t., Spongia-t.).
Es ist wichtig, dieses Schlafverhalten genau anzuschauen: Schreit das Kind? Ruft es Sie? Wimmert es? Ist es dabei wach und gibt Antwort? Erkennt es Sie? Hat es geträumt? Was? Hat es am Morgen noch Erinnerung? Will es zu Ihnen ins Bett? Hat es Angst vor Tieren? Vor Geistern? Dass Ihnen etwas passiert ist/dass Sie weg sind? Gibt es eine Causa, eine eruierbare Ursache?
Es ist sehr schwierig, ohne genauere Informationen Akutmittel gegen nächtliche Angst zu empfehlen. Ängste sind sehr vielfältig und bei Kindern bis zu einem gewissen Grad auch normal. Wenn sich das gestörte Schlafverhalten allerdings „durchzieht“, einen erträglichen Leidensdruck überschreitet oder im täglichen Leben Einfluss nimmt, dann ist es Zeit für eine Konstitutionsbehandlung. Gemütssymptome wie Ängste sind normalerweise homöopathisch gut behandelbar.
Zwei spezielle Formen sind noch zu erwähnen:
Pavor Nocturnus („Nachtschreck“, „Night Terror“) bezeichnet keinen Alptraum, sondern eine Form von Parasomnie, die Epilepsie-assoziiert, aber absolut harmlos ist und üblicherweise im Alter zwischen 3 und 6 Jahren auftritt.
Fassungsloses Schreien, weit aufgerissene Augen, die nichts erkennen und keine Erinnerung an die Episode am Morgen sind die Erkennungsmerkmale (behandelbar z.B. mit Calcium-c., Cina oder Kalium-br.).
Bettnässen kann eine Form der nächtlichen Angst sein, die vor allem ältere Kinder sehr belastet (Differentialdiagnose: Urologische Erkrankung).
Gängige Arzneimittel: Equisetum, Psoriunum, Thuja).
Aber auch hier gilt es die genaueren Umstände mit einem Besuch beim Homöopathen abzuklären.